Soziale Medien - Gefahr oder Chance für Rechtsstaat und Demokratie
Vortrags- und Diskussionsveranstaltung
am Freitag, den 16. Juni 2017
in der Bucerius Law School
Vortrags- und Diskussionsveranstaltung
am Freitag, den 16. Juni 2017
in der Bucerius Law School
Der Einfluss sozialer Medien auf Rechtsstaat und Demokratie ist spätestens seit den Vorkommnissen bei den Präsidentschaftswahlen in den USA in aller Munde. Die bevorstehende Bundestagswahl rückt es gerade nach den gezielten Veröffentlichungen von geleakten Dokumenten zwei Tage vor der Stichwahl in Frankreich noch mehr in den Fokus. Kann man von einem digitalen Populismus sprechen, in dem mit jedem Klick Rechtsstaat und Demokratie gefährdet werden? Festzuhalten ist sicher, dass über die sozialen Medien Meinungsbildung und damit auch Wahlen beeinflusst werden (können). Meinungsbildung findet nur noch zum Teil über die traditionellen Medien und die klassischen Strukturen demokratischer Willensbildung statt. Es gibt quasi eine Art "Schattenöffentlichkeit" über soziale Medien. Und wir müssen erleben, dass so gewonnene Mehrheiten als Legitimation für das "Schleifen" des Rechtsstaats, die Einschränkung demokratischer Errungenschaften herhalten müssen, wie es zurzeit beispielsweise in Polen, Ungarn oder der Türkei erleben müssen. Und immer wieder wird hierfür das Volk als der Souverän zur Legitimation missbraucht.
Nach einer Bestandsaufnahme der Einsatzmöglichkeiten sozialer Medien (Prof. Dr. Steffen Burkhardt), einem Abstecken des verfassungsrechtlichen Rahmens (Prof. Dr. Wolfgang Schulz), einer Analyse der Auswirkungen des digitalen Populismus auf Demokratie und Rechtsstaat (Friedrich-Joachim Mehmel) in den ersten drei Vorträgen soll es im Schwerpunkt der Veranstaltung sowohl im vierten Vortrag (Olaf Scholz) als auch in der anschließenden Diskussion unter der Leitung von Prof. Dr. Thomas Mayen zunächst auf dem Podium und anschließend mit dem Plenum um die Handlungsoptionen von Gesellschaft und Politik gehen, um den Gefahren wirksam zu begegnen, mögliche Chancen nutzen zu können.
Wir hoffen mit der Ausrichtung der Veranstaltung auch und gerade auf mögliche Handlungsoptionen die weitere Debatte befruchten zu können.
Friedrich-Joachim Mehmel
Vorsitzender des Rechtsstandort Hamburg e.V.
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